Samstag, 12. Juli 2014

Maracanã kann kommen

Liebe Leserinnen und Leser,

habt Ihr nach dem "surrealen" (Trainer Baade) deutschen 7:1-Triumph von Belo Horizonte gegen Brasilien auch endlich Eure Sprache wiedergefunden?

Nun ruft Rio. Nun ruft das Maracanã, in dem Jogis Jungs morgen Abend im WM-Finale auf Argentinien treffen. Buenos Dias Argentina. Die gute, alte Sportschau hat aus diesem Anlass bereits auf ihrem Twitterkanal auf die sogenannte 24-Jahre-Regel hingewiesen.          


Doch dem nicht genug. Denn, an dieser Stelle soll nun ein weiteres Omen beschworen werden. Dies besagt, dass die Nationalelf noch keines ihrer beiden WM-Endspiele gegen Argentinien verlor, wenn sie in einem  weißen Trikot spielte. Anno 1986 unterlagen Kalle Rummenigge und Kollegen noch in grüner Kluft in der Hitze von Mexico City mit 2:3. Während anno 1990, als die Albiceleste dank Andreas Brehmes goldenen Elfmetertors besiegt wurde, Beckenbauers Mannen in weiß jubilierten und Maradona im blauen Trikot mit tränenreichem Pathos die knappe Pleite betrauerte. Der Grund für die Beschwörung des Trikot-Omens?

Deutschland wird am Sonntag im Maracanã erneut im weißen Dress auflaufen, während die Argentinien so wie 1990 ein blaues Trikot tragen muss. Ob es wohl hilft?

Apropos Hilfe, besonders geholfen hat bei jenem 1990er Erfolg hat übrigens Guido Buchwald, von dem dieser Finaltage häufiger in den Medien die Rede ist. Etwa, wenn er in Interviews empfiehlt, Argentiniens kleinen Zehner, diesen gewissen Lionel Messi, an die Kette zu legen.

Denn Buchwald, das schlaksige Idol des VfB Stuttgart muss es ja wissen. Gell, da war was. Buchwald und Argentinien! Richtig, es war Buchwalds Sternstunde, als  in jener Finalnacht von Rom Diego Maradona manndeckend an die Kette legte und dann aus heiterstem Himmel im Eifer des WM-Endspielgefechts Außerirdisches geschah. Der als ungelenk etikettierte Buchwald sollte Maradona himself düpieren. Nicht mit einer Grätsche, mit einem Übersteiger - und wird seitdem „Diego“ gerufen. Maradona bekam, im Vorstopper-Jargon gesagt, keinen Stich.

Zurück ins jetzt: Schaun mer mal, wer in Rio Weltmeister wird. Und, schaun mer mal, wer in Guido Buchwalds Fußstapfen treten wird. Wer weiß, vielleicht wird es der große Per Mertesacker sein. Mertesacker, den man nach einem erfolgreichen Endspieleinsatz auf den Rasenrechtecken von Pattensen bis Paris dereinst Lionel oder gar ausschließlich Messi rufen wird -in der Tat "Messi" Mertesacker hätte doch was! Unweigerlich, Maracanã kann kommen...  

Dienstag, 1. Juli 2014

Neuer Libero

Der Vater aller Liberos, »Kaiser Franz«, sagte einst: »Geht's raus und spuits Fußball.« Fußball. Haben Jogis Jungs in jenem absurden WM-Achtelfinale am Montag eigentlich auch eine Art Fußball gespielt? Fernab solcher rhetorischer Fragen schlugen Jogis Jungs jedenfalls jene achtbaren Algerier auf der Rasierklinge reitend mit 2:1. Die Entdeckung dieses surrealen Abends von Porto Alegre war indes nicht der zähe deutsche Viertelfinaleinzug nach Verlängerung.

Béla Réthy brachte es vielmehr im gewohnt sonoren Sound auf den Punkt, als er im Angesicht von Manuel Neuers toller Rettungstaten zu meiner großen Freude proklamierte: »Der Libero ist zurück!« Da fehlte Neuer eigentlich  nur noch die obligatorische Nummer Fünf auf seinem breiten Rücken, um ganz auf Beckenbauers und Augenthalers Spuren zu wandeln.

Zur Würdigung für »Manu, den Libero«, folgt nun hier eine kleine Twitterschau, in der selbst »Kaiser Franz« seinen Platz findet - provisorische Sperren sind hier gänzlich ausgeschlossen... 






Schaun' mer mal, ob der neu entdeckte Libero auch am Freitag in Rio mit von der Partie sein wird. Was wäre ein WM-Viertelfinal im Maracanã gegen filigrane Franzosen schon ohne ihn...