Samstag, 29. September 2012

Hoch lebe der HSV, hoch lebe »Horst-Uwe«!

Heute Abend werden beim großen HSV der Abwechslung halber wieder einmal Glanz und Gloria herrschen. Im Sommer gratulierte bereits der FC Barcelona, wenn auch ohne Lionel Messi im Gepäck, mehr oder weniger persönlich im Jubiläumsspiel. Anlässlich seines 125-jährigen Klubjubiläums wird der Bundesliga-Dino sich heute nun selbst bei seiner großen Geburtstagsgala feiern. Die MOPO jubelte hierzu unlängst: Am 29. September blickt Fußball-Deutschland auf den HSV.

Schau an, selbst die Spieltagsplaner des DFB spannten sozusagen Spieltagsgirlande und lassen an diesem Samstag, ja ausgerechnet, den "kleinen HSV" Hannover 96 beim großen HaEsVau gastieren. Mal sehen, ob dieses Prestigeduell aus Sicht des "großen HaEsVau" zu einer Gala wird. Zu der abendlichen Geburtstagsgala haben sich jedenfalls vielen HSV-Legende angesagt.

Neben „Uns Uwe“ Seeler, den 1983er Helden rund um Felix Magath, „Kopfballungeheuer“ Horst Hrubesch, „Bananenflankenkönig“ Manni Kaltz undsoweiter oder auch Ex-Manager Günter Netzer soll gar der im Rothosen-Kosmos mystisch verehrte Kevin Keegan auf der Gästeliste stehen. Ob der kleine Engländer seinen Gassenhauer »Head over heels in love« noch einmal schmettern wird, ist zwar nicht bekannt.


Als sicher gilt indes, dass HSV-Idol Jimmy Hartwig die Playback-Platten seiner Trällereien »Mama Calypso« und »Ich bin immer zu früh« verlegt haben soll. Da dieser Sound doch eher von gestern scheint, hätte sich HSV-Messias Rafael van der Vaarts nebst Gattin  vermutlich ohnehin nicht auf die Tanzfläche verirrt.

Nicht nur von gestern, sondern schier in der Versenkung verschwunden, scheint hingegen ein besonderer HSVer zu sein, der beim Bundesliga-Dinos eigentlich einen besonderen Platz einnehmen müsste. Nicht Charly Dörfel. Es geht um keinen Geringeren als Dirk Weetendorf, seines Zeichens hochaufgeschossener HSV-Stoßstürmer aus den 90er Jahren . Denn anders als jenem Dirk Weetendorf gelang es in der 125-jährigen HSV-Historie noch keinem der vielen vermeintlichen HSV-Stürmerstars, als Kreuzung der Legenden Uwe Seeler und Horst Hrubesch etikettiert zu werden. Kein Wunder, dass die HSV-Fans ihm den Namen „Horst-Uwe“ hinterherposaunten.

Leider birgt die Karriere Weetendorfs eine kleine Ironie. Denn das „Kopfballungeheuer reloaded“ köpfte nicht etwa den großen HSV zu tollen Titeln oder gar zum Champions League-Triumph. Nein, der große HSV ließ  „Horst-Uwe“ nach wenigen Toren in einer überschaubaren Anzahl von Einsätzen ausgerechnet zum Nord-Rivalen Werder Bremen ziehen. Dort nahm ihn ausgerechnet HSV-Ikone Felix Magath als Werder-Trainer unter seine Fittiche und bei Werder sollte „Horst-Uwe“ ausgerechnet mit dem DFB-Pokalsieg 1999 den einzigen Titel seiner Profikarriere stemmen.

Doch, wie man in den Weiten des Netzes nachlesen kann, huldigen treue wie hingebungsvolle HSVer ihrem „Horst-Uwe“ noch immer und haben Weetendorf seinen Grenzgang zu Werder längst verziehen. Oder, wie lässt es sich sonst erklären, dass auf versprengten HSV-Fanseiten noch immer uralte Steckbrief-Fragebögen auftauchen, auf denen „Horst-Uwe“ verrät, dass seine Lieblingsspeise „Milchbohnen“ sind. In diesem Sinne: hoch lebe der HSV, hoch lebe „Horst-Uwe“!

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