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Dienstag, 1. Juli 2014

Neuer Libero

Der Vater aller Liberos, »Kaiser Franz«, sagte einst: »Geht's raus und spuits Fußball.« Fußball. Haben Jogis Jungs in jenem absurden WM-Achtelfinale am Montag eigentlich auch eine Art Fußball gespielt? Fernab solcher rhetorischer Fragen schlugen Jogis Jungs jedenfalls jene achtbaren Algerier auf der Rasierklinge reitend mit 2:1. Die Entdeckung dieses surrealen Abends von Porto Alegre war indes nicht der zähe deutsche Viertelfinaleinzug nach Verlängerung.

Béla Réthy brachte es vielmehr im gewohnt sonoren Sound auf den Punkt, als er im Angesicht von Manuel Neuers toller Rettungstaten zu meiner großen Freude proklamierte: »Der Libero ist zurück!« Da fehlte Neuer eigentlich  nur noch die obligatorische Nummer Fünf auf seinem breiten Rücken, um ganz auf Beckenbauers und Augenthalers Spuren zu wandeln.

Zur Würdigung für »Manu, den Libero«, folgt nun hier eine kleine Twitterschau, in der selbst »Kaiser Franz« seinen Platz findet - provisorische Sperren sind hier gänzlich ausgeschlossen... 






Schaun' mer mal, ob der neu entdeckte Libero auch am Freitag in Rio mit von der Partie sein wird. Was wäre ein WM-Viertelfinal im Maracanã gegen filigrane Franzosen schon ohne ihn...

Sonntag, 22. Mai 2011

Neuer Pokalsieger

Schalke Fünfnull! Beim morgendlichen Anblick dieser Schlagzeile in der Sonntagszeitung könnte sich Carmen Thomas eventuell ein wenig verschluckt haben. Da drehten die in Pink kickenden „Königsblauen“ im gestrigen Pokalfinale gegen zahme Zebras des MSV Duisburg den legendären Versprecher der früheren Sportstudio-Lady doch einfach um.

Schalkes fünfter Finaltriumph dürfte nach einem turbulenten Saisonverlauf, der einer emotionalen Achterbahnfahrt gleichkam, lange in Erinnerung bleiben und dabei wie Balsam auf geschundene Schalker Seelen wirken: Abstiegsangst,Champions League-Halbfinale, Meisterschaft des BVB...

Nicht zuletzt der jüngst von Schalke-Urgestein Manuel Neuer verkündete Abschied, den so mancher bereits in Uwe Seelers Treuespur gesehen haben dürfte, brachte vielerorts das königsblaue Blut beinah zum Überkochen. In seinem vermutlich höchstpersönlichen Endspiel stand Neuer daher gestern ganz besonders im Fokus des Geschehens.

Als Neuer den güldenen DFB-Pokal leidenschaftlich in den Berliner Abendhimmel gereckt hat, könnte auch bei jenen so manche Träne heimlich verdrückt worden sein, die ihr Idol in den letzen Wochen angesichts seines kolportierten Bayern-Wechsels recht rüde an den königsblauen Pranger gezerrt haben. Neuers Pokalhochrecken hatte unweigerlich etwas von einem letzen Tribut an die Schalker Anhänger. Es roch nach Abschied.

Allein schon deshalb dürfte der Glanz des Schalker Pokalsiegs anno 2011 den der Triumphe in 2001 und 2002 überwiegen. Vielmehr könnte sich er sich auf einer Stufe mit Schalkes legendären 1984er Halbfinalkrimi bewegen, als sich ein gewisser Olaf Thon  mit seinen drei Toren beim 6:6 gegen die Bayern über Nacht einen Namen herbei schoss.

Olaf Thon wechselte übrigens Jahre nach diesem sagenhaften Pokalabend zum Rekordmeister, fand aber eine halbe Dekade später den Weg zurück in den königsblauen Kosmos. Warum sollte Neuer dies nicht eines Tages auch gelingen? Schaun’mer mal, wie viel dem FC Bayern letztlich die Dienste Neuers wert sein werden. Selbst bei einer spekulierten Ablösesumme von 20 Millionen Euro ist anzunehmen, dass Schalke hiermit bis zu Neuers Heimkehr adäquate „Übergangskeeper“ finden wird.

Apropos Ablöse. Zum Schluß soll Olaf Thon nochmals gewürdigt werden. Dem hängt ja hinterher, bei Auftritten in Funk und Fernsehen mal gern vom Ruhrgebietsidiom in den „professoralen“    T(h)on abzuschweifen. Ganz ohne offizielle Verhandlungsbefugnis ließ es sich dieser kürzlich in einer kicker-Kolumne nicht nehmen, Neuers Marktwert auf immerhin 100 Millionen Euro zu taxieren.

Allerdings waren ihm wohl beste Absichten zu unterstellen. Vor allem auf diesem Wege, alles für ein künftiges Schalke ohne Manuel Neuer zwischen den Pfosten herauszuholen. Vermutlich wird der Schalker „Professor“ schlichtweg das Ziel verfolgt haben, dass das Carmen Thomas‘sche Orakel eines steten Schalke Nullfünf nicht Realität werden lassen. Darauf ein kräftiges „Glück auf“.