Donnerstag, 17. Mai 2012

Tea Time mit Frank Lampard

The Road to Munich 2012. Der Chelsea Football Club hat nach 2008 zum zweiten Mal überhaupt ein Finale der Champions League erreicht. Das ist eine kleine Geschichte über Chelseas Altstar Frank Lampard, der Chelsea als Kapitän in dieses Finale im Wohnzimmer der Bayern führen wird. Und auch irgendwie über einen gewissen Dave Dawes, Chelsea-Fan und Lotto-Millionär.

Frank Lampard sei „der beste Mittelfeldspieler der Welt“, sagte einmal Jose Mourinho über ihn. Doch seitdem ist mehr als ein halbes Jahrzehnt vergangen und Mourinho längst nicht mehr Trainer an der Stamford Bridge. Lampard stolziert noch immer mit seiner number eight für Chelsea über die Rasenrechtecke. Bilder, wie Lampard und Chelsea-Skipper John Terry errungene Pokale wie jüngst den FA Cup in die Höhe stemmen, gehören irgendwie zu diesem Chelsea. 

Doch, an dem bald 34-jährigen Lampard nagt längst der Zahn der Zeit: Verletzungen, mangelnde Fitness, Formschwankungen. Das sah auch Andre Villas-Boas so. Mourinhos früherer Assistent, den hatte Roman Abramowitsch im Sommer 2011 für 15 Millionen Euro Ablöse nach London gelotst. Villas-Boas war gerade einmal nine months Chelseas Coach, bis Abramowitsch ihn wieder vor die Tür setzte. Das Verhältnis des erfolglosen Villas-Boas zu Chelseas Stars war angeblich so zerklüftet wie ein schottischer Rübenacker im November.

In der Premier League trennten die Blues unter Villas-Boas plötzlich Lichtjahre von dem Gipfel, den sich die beiden Klubs aus Manchester teilten. Folglich sah Abramowitsch offenbar auch in der Königsklasse Chelseas Felle davonschwimmen. Chelseas Oldies, nicht viel älter sind als der junge Protugiese selbst, wollte Vilas-Boas offenbar der Reihe nach in Rente schicken. Angeblich wollte er mehr barca'eskes Flair an der Stamford Bridge verbreiten. 

Spazierte Lampard mit Mourinho einst Arm in Arm vom Rasen, soll er mit jenem Villas-Boas kaum ein Wort gewechselt haben. Und fand sich öfter auf der Ersatzbank wieder, als ihm lieb war. Unter Roberto Di Matteo, dem Nachfolger von Villas-Boas , änderte sich dies. Di Matteo hält mehr von Lampard, ebenso wie Chelsea-Fan Dave Dawes, der Lampard ebenfalls stets die Stange gehalten hatte. Nur auf eine andere Weise.


Dave gewann im Oktober 2011 im britischen Lotto 101 Millionen Pounds und war damit auf einen Schlag Chelseas bekanntester Supporter. Er hatte zuvor den erst dritten Lottoschein in seinem Leben abgegeben. In der yellow press erschienen dann Fotos, wie Dave und seine blonde Gattin Angela stolz grinsend ein Chelsea-Trikot mit dem Schriftzug 101 Million in die Kameras hielten. Auf die Frage, was sie mit ihren vielen Pounds anfangen würden, sagten sie:
„Toll wäre eine Wohnung an der Stamford Bridge. Dann könnten wir Frank Lampard zum Tee einladen.“

Tea Time mit Frank Lampard, klingt toll. Nur bisher hat Lampard sich bei Dave und Angela noch nicht blicken lassen. Vielleicht hat Lampard nach diesem Münchner Finale und der Euro etwas mehr Zeit für Dave und Angela. Gegen die Bayern wird Lampard nun anstelle des gesperrten John Terry Chelseas Skipper geben. Falls Chelsea nach dem Halbfinale-Coup gegen Barca auch bei den Bayern triumphieren sollte, werden Terry und Lampard den dicken silbernen Henkelpokal wohl wieder gemeinsam heben. Dies kündigte Terry bereits an.

Für Lampard  könnte München, nach der dramatischen 2008er Finalpleite von Moskau, die letzte Chance hierzu sein. Er wird halt nicht jünger. Oder nicht? Denn Lampard plant like Ryan Giggs, bis zum jüngsten Tag die Stiefel zu schnüren. Ausschließlich für den Chelsea Football Club versteht sich. Seinen großen Fans Dave und Angela dürfte dieser Plan gefallen...

1 Kommentar:

Tom hat gesagt…

Schon richtig, man hat sich nach Abpfiff doch für ihn gefreut. Für den Drog und Cech natürlich genauso, tadellose Kicker. Insofern schade, dass von der alten Garde Terry nicht am Platz dabei war, wobei der natürlich auch nicht so tadellos ist...

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