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Samstag, 3. Mai 2014

The biggest mistake

Ein Kapitel in der langen Klubhistorie des altehrwürdigen Fulham Football Club trägt die etwas heroische Überschrift The Great Escape. Dies klingt etwas nach Blur, gemeint ist damit aber, wie Londons ältester Fußballklubs anno 2008 in allerletzter Minute den Klassenerhalt im englischen Fußball-Oberhaus bewerkstelligt hat. Der Vater des damaligen Erfolgs?

Der heutige englische Nationalcoach Roy Hodgson, der ebenso an der Seitenlinie stand, als Fulham fast auf den Tag genau vor vier Jahren im Europa League-Endspiel stand. Die Cottagers duellierten sich seinerzeit mit Atletico Madrid und mussten sich Atletico an jenem 12. Mai 2010 nach einem Doppelpack des großen Diego Forlán mit 1:2 in Hamburg geschlagen geben.

Wie sich die Wege der beiden Klubs doch seither getrennt haben. Real kämpft um die spanische Meisterschaft und duelliert sich bald mit Real im glitzernden Finale der Champions League. Währenddessen wird sich good olf Fulham in der nächsten Saison in der Championship, wie Englands zweite Liga heißt, gegen Millwall oder Middlesbrough pflügen. Denn nach einer 1-4-Klatsche bei Stoke City stieg Fulham heute Nachmittag aus der Premier League ab. Für Fulham ist es der erste Abstieg seit 13 Jahren, da kullern zweifellos Tränen.

Für Felix Magath, der Fulham nach seiner ungewöhnlichen Amtsübernahme im Februar zum ersehnten Klassenerhalt treiben sollte, ist es der erste Abstieg seiner Trainerlaufbahn. Indeed, der einstige "Feuerwehrmann" hat schließlich einen Ruf zu verlieren und bezeichnete diesen unglückseligen Samstag des 3. Mai 2014 bezeichnenderweise als einen der schlimmsten Tage seiner Karriere. Kein Wunder, wenn anscheinend nicht einmal Magaths Medizinbälle mehr helfen, ganz zu schweigen von Magaths Brille in Fulhams Vereinsfarben - mit weißen Bügeln und schwarzem Gestell - , die Magath in Stoke-upon-Trent trug.

Doch Magath wäre nicht Magath hätte er staunenden BBC-Feldreportern nicht bereits direkt nach dem abstiegsbringenden Abpfiff im Tunnel des Britannia Stadiums Überraschendes ins Mikrofon genäselt. Zum Beispiel, wie Fulham die Büchse der Pandora, schon vor Magaths Amtszeit, mit einer in gewisser Hinsicht erschreckenden britischen Zurückhaltung geöffnet hat...

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Besser als van Basten?

Als größte Perle des Fulham Football Clubs gilt bei vielen wohl dessen altehrwürdiges Stadion. Jenes Schmuckkästchen namens Craven Cottage liegt geradezu malerisch am Ufer der Themse inmitten von viktorianischen Häuserzeilen. Dort im pittoresken Craven Cottage gaben bereits viele prominente Kicker wie Jari Litmanen, Bobby Moore oder auch George Best im anklingenden Herbst ihrer klangvollen Karrieren ihre Visitenkarte ab. Diese Zeiten haben sich beim Fulham FC übrigens nicht geändert. In Fulhams aktuellem Kader tummeln sich noch immer etliche Altstars, die ihre besten Jahren zwar schon etwas hinter sich haben, aber nun jene schwarz-weiße Kluft von Londons ältestem Fußballverein tragen.

Da wären der ewige irische Dribbler Damien Duff, der norwegische Rekordinternationale John Arne Riise, Bayer Leverkusens früherer bulgarische Bomber Dimitar Berbatow, der via Tottenham und Manchester United den Weg nach Fulham fand, oder auch der altvordere Grieche Karagounis. Inmitten von Fulhams „Oldtimern“, die der einstige HSV-Coach Martin Jol trainiert und die wie so oft irgendwo im Universum des Premier League-Mittelmaßes umherkreisen, sind ebenso verheißungsvolle Novizen zu finden. So wie der aus Mazedonien stammende Schweizer Pajtim Kasami, der wahrhaftig einen Goldenen Oktober verlebt. Denn nach der gelungenen Qualifikation der Schweiz für die WM do Brasil ließ ihn Ottmar Hitzfeld wenige Tage später im eidgenössichen Dress gegen Slowenien debütieren.

Doch jener 21-jährige Kasami kam auch am Montag gar aus dem Jubilieren nicht mehr heraus. Fulham gastierte beim Londoner Nachbarn Crystal Palace, rang diesen mit 4:1 nieder, wobei Kasami wohl jeden der 24.881 Zuschauer im Selhurst Park mit seinem fulminanten Volleyknaller zum zwischenzeitlichen Ausgleich verzückte. Eingedenk von Kasamis Coach Martin Jol, der ganz Niederländer direkt dem Wundertor von Marco van Basten im EM-Endspiel '88 gegen die UDSSR gedachte. Es war der wichtige Führungstreffer, mit dem Marco van Basten den Weg für Oranje zum legendären EM-Titel von München ebnete.



Allerdings schwelgte Jol nicht nur, Kasamis »Wahnsinnskiste« (Blick.ch) stufte Jol später gar noch höher als das Jahrhundertor van Bastens, der wie Kasami aus spitzem Winkel volley in den Winkel traf, ein: »Ein Vergleich mit Marco van Bastens Traumtor 1988 ist schwierig. Aber: Der Treffer von Pajtim war noch besser«. Also, kick it like Kasami!

Seither geht der Clip von Kasamis »Wahnsinnskiste« um die Welt. Ob da selbst Fulhams Edelfan Hugh Grant vergnügt in die Hände geklatscht hat? Auch wenn ihm ein Montagabendkick bei Crystal Palace kein Besuch wert gewesen sein dürfte. Seht selbst! Was sagt Ihr?


Für mich bleibt Marco van Bastens »legendäre Bogenlampe« (Spiegel Online) nach wie vor magischer. Vielleicht, weil es sich um eine Momentaufnahme aus einem EM-Endspiel handelt, die noch immer eine fast mystische Wirkung versprüht. Vielleicht, weil damit ein Montagskick im Selhurst Park doch nicht ganz mithalten kann. Vielleicht aber auch, weil ich ein wenig nostalgisch bin...