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Sonntag, 9. August 2020

Singing Sunday #12: San Iker

Immer mal wieder sonntags präsentiert »Der Libero« den »Singing Sunday«. Denn schließlich existieren im Fußball-Orbit einfach zu viele musikalische Preziosen von schönen Chants oder gar singenden Fußballern, deren herbe Stimmgewalt zuweilen jedem Shanty-Chor erstaunen lässt.

Auf Iker Casillas werden dieser Tage allerorten Loblieder abgestimmt - von Oliver Kahn undLund Messi bis zu José Mourinho. Auch Real Madrid hatte seine "Wertschätzung, Bewunderung und Liebe für eine der größten Legenden unseres Vereins und des Weltfußballs" mitgeteilt. Von den ganzen Lobhudeleien in den sozialen Medien ganz zu Schweigen.

Die inzwischen 39-jährige spanische Torwartlegende hat am 4. August offiziell sein Karriereende verkündet. Im Sommer 2019 hatte Casillas tragischerweise einen Herzinfarkt erlitten und war danach nie mehr in einem Pflichtspiel zwischen die Pfosten, zuletzt beim FC Porto, zurückgekehrt.

Auf seinen persönlichen Briefkopf, sofern er über einen verfügt, dürfte seine stolze Trophäensammlung mit Real Madrid, dem FC Porto sowie in sage und schreibe 167 Länderspielen eigentlich gar nicht passen. Die Spiegel schreibt dazu, seine Paraden sicherten die Titel. Daher tauften ihn die Spanier San Iker (Heiliger Iker). Schöner kann man es nicht formulieren.

Nach einem unwürdigen Ende bei Real Madrid im Sommer 2015 soll Vereinsikone Casillas künftig als Berater von Reals Präsident Florentino Perez wirken und damit seinen Platz im königlichen Olymp einehmen. Mit Verlaub, Welt- und Europameister San Iker dürfte wohl spätestens jetzt zum Säulen-Heiligen der ihm folgender spanischer Torwart-Generationen werden.

In dieser kleinen Rubrik gibt es nun angesichts dieser langen Laufbahn einen vergleichsweise kurzen, etwas kratzigen Chant als winkenden Tribut zum Abschied, der zum Mitsummen geradezu einlädt: Iker Casillas la-la-la-la. Nebenbei gesagt: Der Chant müsste auf die wohlbekannte Melodie des Seventies-Schlagers "Brown girl in the ring" (Tra-la-la-la) von Boney M zurückgehen.



Dienstag, 23. Oktober 2012

Besser als Best?

Champions League!  Im einstigen Westfalenstadion, dem Wohnzimmer des BVB,  gastiert am Mittwochabend das »Weiße Ballett« von Real Madrid mit seinem Vortänzer Cristiano Ronaldo.  Jose Mourinho hält seinen Landsmann immerhin für den besten Kicker des Universums. Doch, ob Mr. Mourinho weiß, dass der Fußball-Gott bereits anno 2008 für Ronaldo noch höhere Weihen übrig hatte? Denn schon damals war der portugiesische Pfau besser als Best...   

Es ist ein alter Hut, dass Mr. Mourinho sich selbst »The Special One« nennt. Ein ebenso alter Hut, aber fast schon in Vergessenheit geraten ist Mourinhos eigene Kickerkarriere, die Anfang der 80er ihre Höhepunkte bei zweitklassigen portugiesischen Klübchen namens Belenenses Lissabon fand. Dessen ungeachtet beherrscht „The Special One” nach wie vor den polemischen Pass, wie er jüngst zur Frage nach dem nächsten Weltfußballer in einem Interview mit der portugiesischen Gazette A Bola nachwies. Es sei ein Verbrechen, wenn Ronaldo den Titel nicht gewinnen sollte. Wenn Messi der beste Spieler des Planeten sei, dann wäre Cristiano der Beste des Universums undsoweiter...

Tito Vilanova, Coach des FC Barcelona hatte zuvor gewagt, seinen Schützling Lionel Messi öffentlich für die Anfang 2013 anstehende Wahl zu favorisieren. Ronaldo hatte bei den letzten drei Weltfußballer-Wahlen jeweils gegenüber Messi das Nachsehen gehabt. Gewiss, die erwähnte Salve Mourinhos in Richtung Messi, der selbst bei diesen Wahlen einen »Clásico« der dritten Art vermutet, bleibt hängen. Ob »The Special One« wohl beim Abfeuern bewusst war, dass sein von ihm goutierter Landsmann so gepriesenen Fußballmutterland eine schier noch größere Ehrung erfahren hat? Wie das?

Damals stolzierte Ronaldo, von Franz Beckenbauer einmal als »Zirkuspferd« etikettiert, seine Numero „7“ noch als einer der Erben des großen nordirischen Dribblers George Bests im roten Dress Manchester Uniteds über die Flügel englischer Rasenrechtecke. Und, als er einst im März 2008 mit zwei Freistoßtreffern gegen die Bolton Wanderers Bests ewige Rekordmarke einstellte und gar überflügelte, flackerte unter einsetzender Stille ob des historische Atemzugs auf allen Stadion-Bildschirmen im »Theater der Träume“ plötzlich in großen Lettern The Best since Best (Der Beste seit Best) auf. Der Nordire war 1968 dank seines epochalen Torrekords und dem Gewinn des Landesmeistercups mit Man Utd. zu Europas Fußballer des Jahres avanciert.

Doch dem nicht genug. 40 Jahre später wiederholte sich die Geschichte. Nach dem Champions League-Sieg mit Manchester United und dem erwähnten eigenen Torrekord  wurde Ronaldo 2008 nicht nur zu Europas Fußballer des Jahres 2008 gekürt, sondern heimste obendrein die Weltfußballer-Lorbeeren ein.
Insofern war Ronaldo bereits 2008, sagen wir mal, besser als Best. Nur, von dem schlauen Mr. Mourinho war hierzu bisher wenig zu hören.
Vor allem in Anbetracht einer fast heiligen Rangfolge, die seitdem für manche etwas auf dem Kopf steht dürfte: Maradona good, Pele better, George Best...