Freitag, 14. August 2015

Sahnetag zum Saisonstart?

Olé ! Heute Abend geht es wieder los. In München wird um halb neun die 53. Bundesligasaison angepfiffen. Wie pfiffig, dass sich die Spieltagsplaner ausgerechnet den ewigen Klassiker zwischen Rekordmeister Bayern München und dem HSV, dem amtierenden »Relegationsmeister«, als Auftaktpartie ausgeknobelt haben. Mehr Pep geht kaum, zumal der einstige Nord-Süd-Gipfel eher ein Nord-Süd-Gefälles darstellt, weshalb das Duell zwischen beiden Klubs fast über einen gewissen Pokalcharakter verfügt. Ein Sieg des guten, alten HSV würde diesem nicht nur gut tun, sondern wäre zurzeit wohl eine mittlere bis größere Sensation.

Schließlich schleppt der Hamburger Sportverein, wie Gerhard Delling ihn so gern nennt, derweil wahrlich einen Rucksack voller Sorgen mit sich herum. Da wäre das peinliche Pokal-Aus beim viertklassigen FC Carl-Zeiss Jena und natürlich der »Rucksack-Gate« rund um Hamburgs glücklos wirkenden »Direktor Profifußball«  Peter Knäbel, inklusive der in einem Hamburger Park verstreuten Gehaltsunterlagen aus Knäbels gestohlenem Rucksack. Wie blöd für Knäbel, dass selbst dessen Wikipedia-Eintrag jene Rucksack-Affäre mit einem eigenen Absatz würdigt. Abgerundet wird die Chaos-Woche vom verschmitzten Schnack über die falschen Fan-T-Shirts mit Fan-Choreograhie von Hertha BSC. Wie die Süddeutsche feststellte, steckt der Hamburger Sportverein eindeutig in der »Häme-Falle«.

Um die Bayern ist es indessen nach ihrer Supercup-Niederlage in Wolfsburg vergleichsweise wie verdächtig ruhig geworden. Ob dies für die Hanseaten ein gutes Omen sein kann, wird sich zeigen. Schließlich  holten sich die Rothosen bei den Bayern zuletzt fünf derben Schlappen mit einem Torverhältnis von 3:31 ab. Bruno Labbadia fordert jedenfalls einen »Sahnetag« seiner Kicker in dem zelebrierten Eröffnungsspiel. Der große Uwe Seeler hofft indessen in dem einen Interview, dass sein HSV bei den Bayern nicht untergeht und in einem anderen, dass sich sein HSV auf der richtigen Bahn befindet. Gern würde man »Uns Uwe« glauben.

Wie wunderbar, dass der HSV trotz seines Rucksacks voller Sorgen dieser Tage zumindest kein Torwartproblem zu beklagen hat. So wie fast auf den Tag genau vor 28 Jahren. Zum Auftakt der Saison 1987/88 trat der HSV weiland als amtierender DFB-Pokalsieger im Münchner Olympiastadion an, unterlag mit 0:6 und stellte der Bundesliga einen gewissen Mladen Pralija als neuen Stammtorhüter vor. Wie fein, dass sich HSV-Edelfan Dittsche noch immer ganz gut an den tapferen Torsteher aus Split erinnern kann...
 


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