Samstag, 22. Juli 2017

»Das machst wohl sagen.«

Heute ist für den SV Meppen ein durchaus historischer Tag. Die einstige Zweitliga-Trutzburg aus dem schönen Emsland beginnt heute ihr Abenteuer 3. Liga. Gegner sind zum Saisonauftakt die Würzburger Kickers. Der triumphal zwischen Ems und Hase gefeierte Aufstieg aus den jahrelangen Niederungen der viertklassigen Regionalliga Nord dank erfolgreichem Relegationskrimi gegen Waldhof Mannheim ist inzwischen gute zwei Monate her. Rund um den Klub ist seither nicht nur wegen erforderlicher Umbauten im Stadion an der Lathener Straße viel in Bewegung.
 

Von der Sport-Bild raste damals sogleich ein Reporter an, der sodann auf einer feinen Doppelseite seinen Lesern vom »Meppen-Märchen« erzählte. Noch schöner war indes, dass die 11Freunde nunmehr den Tag als gekommen sahen, um das einstige Hindenburgstadion als Motiv für das obligatorische Stadionposter ihres Magazins auszuwählen. Darauf zu erkennen ist im Übrigen jener Moment der Aufstiegsekstase, kurz nachdem Waldhof seinen entscheidenden Elfmeter verschossen hatte. Das alles förderte die Aufstiegseuphorie im Emsland. Allerdings ist die Mannschaft von Erfolgstrainer Christian Neidhardt samt ihren stolzen Anhängern mittlerweile auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Denn am Mittwoch schied der SVM nach 0:2-Pleite beim viertklassigen VfB Oldenburg im Niedersachsenpokal schon in der 1. Runde aus und enttäuschte bei Regen, Blitz und Donner im dortigen flutlichtlosen wie zuweilen zappendusteren Marschwegstadion auf ganzer Linie.
 
Der ungeliebte Lokalrivale von der Hunte hat sich in den letzten Jahren zu einer Art Angstgegner der Emsländer entwickelt. Wie nachfolgender TV-Schnipsel aus dem Dezember 1985 berichtet, war dies jedoch nicht immer so. Damals trafen beide Traditionsklubs aus dem Nordwesten in der drittklassigen Oberliga Nord aufeinander und Meppen fegte den VfB mit 4:0 vom Feld.
 


 
Wie man sieht, bekamen Meppens Kicker um den legendären Martin van der Pütten, dem einstigen Aufstiegshelden und Protagonisten dieses Clips, zum Dank direkt nach dem Abpfiff am Spielfeldrand Pils kredenzt. Fernab dieser  »dritten Halbzeit« würden den Meppenern gegen die Würzburger Kickers schon ein schnöder 1:0-Sieg reichen. Bereits dann würde für viele die Pokal-Scharte als ausgemerzt gelten. Ob Martin van der Pütten hierzu mit einem »Das machst wohl sagen« wohl zustimmen würde?

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